Thüringer Literaturpreis (1997)
Offiziell lautete der Titel etwas sperrig: „Schreibwettbewerb ‚Literatur und Wirklichkeit’“, aber in den Medien und unter Kollegen wurde daraus schnell der Thüringer Literaturpreis. Dass ich mit dem dritten Preis bedacht wurde, ehrte mich sehr, immerhin hatten sich gut 200 Autoren mit 619 Texten beworben. Toll war, dass ich durch die Preisverleihung zwei große Schriftsteller kennenlernen durfte, die in der Jury saßen: Landolf Scherzer und Günter Wallraff. Einmal besuchte ich Wallraff, dessen Bücher („Ganz unten“, „Der Aufmacher“) ich als junger Reporter verschlungen hatte, in Köln. Wir sprachen über investigativen Journalismus und über die Anforderungen an gute Undercover-Reportagen. Die Begegnung mit Wallraff war durchaus beeindruckend, auch wegen seiner imposanten Steine-Sammlung, die er in aller Welt zusammengetragen hat.